Projekte
Prof. Dr. Hermut Löhr
Neues Testament/Schwerpunkt Antikes Judentum
Überblick
Die Reihe der Ökumenischen Taschenbuchkommentare zum Neuen Testament wird von Gerd Häfner (München) und Hermut Löhr (Bonn) herausgegeben und von der Penguin/Random House-Verlagsgruppe publiziert. Ihr Ziel ist es seit dem Erscheinen der ersten Bände, auf hohem wissenschaftlichem Niveau, zugleich gut lesbar, eine ökumenisch sensible exegetische und theologische Perspektive auf die neutestamentlichen Schriften zu eröffnen.
Der Phil wird von Hermut Löhr zum ersten Mal für diese Reihe kommentiert. Die Kommentierung nimmt in historischer und gattungskritischer Hinsicht ernst, dass der Brief ein Brief aus dem Gefängnis ist. In theologischer Hinsicht wird deutlich, dass wir es im Phil mit einem eigenständigen, etwa von Gal und Röm deutlich unterschiedenen, Neuentwurf paulinischer Theologie (auch der Rechtfertigungstheologie) zu tun haben.
Das internationale Projekt mit einem internationalen Kreis von Herausgeberinnen und Herausgebern unter der Gesamtleitung von Daniel Falk (Penn State University) und Rodney Werline (Barton College) vereinigt zum ersten Mal einführende Aufsätze, Übersetzungen und Kommentierungen der wichtigsten Gebetstraditionen und -texte der antiken Welt (Mittelmeerraum, Vorderer Orient). Hermut Löhr ist area editor für den Bereich des entstehenden Christentums (1./2. Jh. n. Chr).
Der geplante Band befasst sich, primär in literarischer und moralphilosophischer Sicht, mit dem "Hirten des Hermas", einer weit verbreiteten Schrift wohl aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr.
Ziel des Projektes ist eine vollständige Aufnahme und Sichtung der Judaica im Altbestand der Universitätsbibliothek Bonn. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der ULB durchgeführt.
Am 11. September 2024 jährt sich der Geburtstag des klassischen Philologen und Direktors der Bonner Universitätsbibliothek Jacob Bernays zum 200. Mal. Forscherinnen und Forscher der Evangelisch-Theologischen und der Philosophischen Fakultät sowie Verantwortliche von ULB und Universitätsarchiv planen aus diesem Anlass eine Ausstellung zu Bernays im Kontext der Gesellschafts- und Wissenschaftsgeschichte seiner Zeit und einen Band mit Aufsätzen aus verschiedenen Disziplinen.
Hermut Löhr ist Mitglied des Bonn Center for Dependency and Slavery Studies.
Nähere Informationen zum Projekt "Divine Dependency" finden Sie auf den Seiten des Clusters.
This project focuses on international seminars dealing with religion and philosophy in antiquity and provides resources. Further information here.
Prof. Dr. Günter Röhser
Die aktuellen Projekte von Prof. Dr. Günter Röhser, der an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn von 2003 bis 2022 den Lehrstuhl für Neues Testament mit Schwerpunkt in der griechisch-römischen Antike innehat, finden Sie auf seiner persönlichen Website.
Jun.-Prof. Dr. Jan Rüggemeier
Schwerpunkt griechisch-römische Antike
Die Projekte im Überblick
(in Kooperation mit Prof. Dr. Benjamin Schliesser/Bern)
Warum überlebte die frühe Christusbewegung die Antike? Was unterschied diese Gruppierung von anderen Vereinen, Kulten oder (quasi)institutionellen Einrichtungen der antiken Stadt? Was machte diese Bewegung attraktiv für Menschen aus (fast) allen sozialen Schichten? Wie waren die Christusgläubigen in das kulturelle, religiöse und soziale Leben der antiken Metropolen involviert?
Das Projekt ECCLESIAE (Early Christian Centers: Local Expressions, Social Identity, Actor Engagement), das in Kooperation mit Prof. Dr. Benjamin Schliesser durchgeführt wird, sucht nach Antworten auf diese zeitlosen und weiterhin faszinierenden Fragen, wobei mittels neuer Methoden ein lebendiges Bild von den frühen Christusgruppen in den urbanen Zentren des Mittelmeerraums gezeichnet wird. In sechs Teilprojekte werden die frühchristlichen Zentren Antiochia, Ephesus, Philippi, Korinth, Kolossä und Rom untersucht.
Mehr zum Projekt erfahren Sie hier.
(in Kooperation mit Prof. Dr. Benjamin Schliesser/Bern)
Das digitale Video-Projekt „UR:BAN – Urban Religion: Bridging Ancient & New” vergleicht die religiösen Dynamiken und Erfahrungen, die für antike Städte und heutige urbanen Zentren charakteristisch sind und setzt hierbei unterschiedliche religiöse Gemeinschaften und Akteure in Szene. Obwohl zwischen einer griechisch-römischen Stadt des ersten Jahrhunderts und einer heutigen westlichen Metropole fundamentale Unterschiede bestehen, lassen sich doch auch Ähnlichkeiten im Hinblick auf die Volatilität, Fluidität und Sichtbarkeit des Religiösen im öffentlichen Raum erkennen.
Das Ziel des Projekts ist vor diesem Hintergrund ein zweifaches: (1) Es gewährt heutigen Xennials und Zoomers einen Einblick in die weitgehend unbekannte Pluralität antiker Religiosität und stellt die religiösen Gruppierungen in vier bedeutenden Metropolen des antiken Mittelmeerraums vor: Ephesus, Philippi, Korinth und Rom, (2) Es verbindet aktuelle historische und sozialgeschichtliche Einsichten mit einer kritischen Reflexion religiöser Phänomene, wobei etwa die Chancen und Risiken eines multikulturellen und multireligiösen Zusammenlebens im städtischen Raum, Einflüsse der Migration, Genderrollen sowie der Zusammenhang von Religion und Bildung bedacht werden.
(Handbuchreihe Mohr Siebeck)
Die geplante (englischsprachige) Handbuchreihe „Early Christian Centers“ (Tübingen: Mohr Siebeck), die in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Sabine Feist (Bonn), Prof. Dr. Katharina Heyden (Bern), Prof. Dr. Stefan Pfeiffer (Halle) und Prof. Dr. Benjamin Schliesser herausgegeben wird, stellt dar, wie sich das frühe Christentum in den ersten vier Jahrhunderten in einzelnen Metropolen des antiken Mittelmeerraums etablieren und ausbreiten konnte. Die frühchristlichen Zentren, die hierbei in den Fokus gerückt werden, sind Alexandria, Antiochia, Athen, Ephesus, Jerusalem, Korinth, Philippi, Thessaloniki und Rom.
(Wissenschaftsblog)
In Kooperation mit Dr. Elizabeth Shively (St Andrews) wird ein Wissenschaftsblog (“Diegesis in Mind”) initiiert, der Anregungen dafür bietet, wie sich Einsichten aus den Kognitionswissenschaften für die Interpretation und Analyse antiker Erzählungen nutzten lassen. Die Kognitionswissenschaften haben sich in den vergangenen Jahren stimulierend auf die neutestamentliche Exegese und Methodendiskussion (vgl. Finnern/Rüggemeier 2016) ausgewirkt und neue Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich das kommunikative Spiel zwischen antiken Autor*innen, Leser*innen und Texten bzw. Medien genauer beschreiben und verstehen lässt.
Der intradisziplinär ausgerichtete Blog verfolgt das Ziel, ein entsprechendes Engagement in der biblischen Exegese, Klassischen Philologie, Mediävistik, historischen Narratologie und Literaturwissenschaft zu bündeln, zu stärken und zu vertiefen.
(Game-Design)
ONE of 50044 ist ein story-basiertes Adventure-Game, in dem die neutestamentlichen Erzählungen rund um das Leben des Jesus von Nazareth nacherlebt werden können. Im Rahmen der Spielentwicklung wirkt Jan Rüggemeier als wissenschaftlicher Berater mit, wobei er insbesondere seine Expertise im Bereich der neutestamentlichen Sozialgeschichte und Narratologie zur Ausgestaltung der vielzähligen Spielfiguren und Avatare einbringt.
Der Trailer zu dem Projekt55 ist auf YouTube verfügbar.
Apl. Prof. Dr. Athanasios Despotis
Die Projekte im Überblick
This project focuses on international seminars dealing with religion and philosophy in antiquity and provides resources. Further information here.
DFG-Projekt unter der Leitung von apl. Prof. Dr. Athanasios Despotis.
Dieses Projekt bezieht sich auf die aktuelle Diskussion über das Verhältnis des Johannesevangeliums (JohEv) zur antiken griechischen Philosophie und beabsichtigt ein neues Modell für die Interpretation des JohEv zu entwickeln. Bisher wurden vielfältige Vergleichsmethoden angewandt, die meistens das JohEv von seinem hellenistischen Hintergrund trennen und dem Umgang seines Autors bzw. Autoren mit der hellenistischen Philosophie nicht gerecht werden.
Das neue Projekt integriert jedoch die Stimmen antiker christlicher Philosophen, die eine kulturgeschichtliche Nähe zum Kontext des JohEv aufweisen und dem modernen Exegeten helfen, die Verflechtung zwischen Religion und Philosophie in der hellenistischen Zeit besser zu deuten. Deswegen werden die langen Reden Jesu im JohEv als Reflexionen einer kulturelleren Hybridität (cultural hybridity) in diesem Projekt erneut erschlossen. Somit wird auch die irreführende Meinung abgebaut, dass die hellenistisch-jüdischen bzw. christlichen Autoren Elemente der Philosophie gebrauchen, um religiöse Propaganda zu machen.
Die Vorstellung des Projekts auf einer Tagung der International Orthodox Theological Association finden Sie hier.
This series fosters the exegesis of biblical texts through engagement with Eastern Orthodox interpretive traditions. This focus includes historical analysis, as well as critical reflection on Eastern patristics, ancient philosophy, Orthodox liturgical and artistic practice, and modern Orthodox theologians to stimulate theological interpretation. In addition, the series aims to bring Eastern Orthodox perspectives to bear on contemporary scholarly discourses. Finally, it also explores the complexity of biblical traditions and their diverse receptions in Eastern and Oriental Christian communities.
Co-Editors: Athanasios Despotis, James Buchanan Wallace
The ACSB will consist of the text of the Bible; introductions to each book; annotations on specific matters in the text; essays; charts (for instance, lists of parallel texts); timelines; maps; lists of patristic sources employed in annotations; and glossary terms.
Dr. Phillip A. Davis, Jr.
Die Projekte im Überblick
This Habilitation project looks at the use of Jewish Scripture in the Gospel of Luke from a source-critical perspective. The question is: How does Luke respond editorially to quotations of and allusions to Scripture that he finds in a source (e.g., Mark)? The purpose of the study is to glimpse “over the shoulder” of one early Christian in order to understand the techniques of scriptual reception in earliest Christianity.
Ancient authors’ usage of predecessor texts often involves two aspects: authorization and polemic. On the one hand, use of predecessor texts via such things as quotation or allusion lends a certain authority to one’s own writing, the establishment of which can serve an author’s polemical interests. On the other hand, quoting and alluding can also create authority: texts that receive quotation and allusion are those which deserve such intertextual recognition. Ironically, this can lend legitimacy – a certain authority – to one’s opponents, insofar as one quotes or alludes to their writings in order to counter them.
This joint project with Sharon Padilla (Bonn) and Martín Grassi (Pontificia Universidad Católica Argentina) investigates these phenomena from exegetical and philosophical perspectives. The goal of the project is to publish a series of co-written articles.
Lara Mührenberg
Das Projekt
Dissertationsprojekt von Lara Mührenberg
Betreuende: Prof. Dr. Ute Verstegen (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) und Prof. Dr. Jan Rüggemeier (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
In ihrem Dissertationsprojekt widmet sich Lara Mührenberg Geschlechterkonstruktion(en) in frühchristlichen Bildentwürfen. Hierbei geht sie der Frage nach, wie ‚Geschlecht‘ im Bild inszeniert und konstruiert wird und welche Rolle biblische und außerbiblische Textquellen dabei spielen. Die Materialbasis der Arbeit bilden die Malereien der stadtrömischen Katakomben.
Carla Weitensteiner
Das Projekt
In ihrem Promotionsprojekt beschäftigt sich Carla Weitensteiner mit den Vorstellungen und Darstellungen von Schuld und Vergebung im antiken Judentum. Dabei konzentriert sie sich vor allem auf die Apokalypse des Mose, die als Kompendium der frühjüdischen Beschäftigung mit Gen 1-3 verstanden werden kann. Neben einer begrifflichen Analyse umfasst die Untersuchung eine sprachlich-syntaktische, semantische und pragmatische Analyse des Textes. Ein Charakteristikum der Apokalypse des Mose ist, dass Schuld und Vergebung eine Form der Verkörperung erfahren, weshalb auch Theorien des Körpers in die Untersuchung einbezogen werden. Darüber hinaus wird anhand von Beispielen - wie dem Begriff der Reue - gezeigt, welche Neuerungen der Apokalypse des Mose innerhalb ihres antiken Kontexts für die Vorstellungen von Schuld und Vergebung zu entnehmen sind. Dies erfordert einen detaillierten Vergleich mit anderen jüdischen sowie nichtjüdischen Texten aus der Zeit des Zweiten Tempels.
Weitere Qualifikationsprojekte
Lernen Sie die weiteren Habilitations- und Dissertationsprojekte kennen, an denen an der Abteilung für Neues Testament der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn derzeit gearbeitet wird. Auch kürzlich abgeschlossene Projekte finden Sie in der folgenden Übersicht.
Qualifikationsprojekte der Abteilung für Neues Testament
Dissertationsprojekt von Paul Becker.
Dissertationsprojekt von Ratheesh Appuchamy.
Dissertationsprojekt von Cornelius Brühn.
Die Leiden des Apostels Paulus sind bis heute Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Seit einiger Zeit ist zudem ein steigendes exegetisches Interesse an den Leiden der Gemeinden bzw. der Christen, an die Paulus schreibt, zu beobachten. In diesem Zusammenhang spielen insbesondere die Leidensdeutungen eine hervorgehobene Rolle. Dabei wird in aller Regel der Frage nachgegangen, inwiefern die paulinischen Leidensdeutungen der Bewältigung des Leidens dienen. Das Projekt möchte die bisherigen Untersuchungen um einen Aspekt erweitern, indem die positiven Implikationen des Leidens für die christliche Existenz untersucht werden sollen: Welche positive Funktion hat das Leiden im Leben der Christen? Hat es gar soteriologische Funktion? Neben der Exegese von Einzeltexten haben traditionsgeschichtliche Erwägungen innerhalb der Untersuchung ihren Platz.