Projekte
Anbei finden Sie eine Übersicht über die aktuellen Forschungsprojekte der Abteilung für (Sozial-)Ethik.
Gemini
Zeitraum: 2024–2029
Förderer: European Union’s Horizon Europe research and innovation programme
Verbundprojekt, TP Ethik (PI)
Das Forschungsprojekt mit 19 Beteiligten aus zwölf Ländern hat zum Ziel, eine Technologie zur Erstellung digitaler Zwillinge für den Gesundheitsbereich zu entwickeln. In einem weiteren Schritt sind zudem Computersimulationen geplant, die in der klinischen Praxis eingesetzt werden können. Ziel ist es, mit Hilfe der digitalen Zwillinge maßgenschneiderte Behandlungsmethoden zu finden, insbesondere für Patient*innen mit Schlaganfällen und Hirnblutungen.
Das Teilprojekt Ethik untersucht, welche Handlungsmacht solchen Simulationen in einer Notfallsituation zukommen darf oder sogar sollte, indem es moralische und rechtliche Rahmenbedingungen analysiert und Konsequenzen diskutiert.
SIMTWIN
Zeitraum: 2023–2028
Förderer: European Research Council (ERC)
Digitisation has an impact on even the most fundamental concepts in medicine and public health, including our ideas of health and illness, embodiment, vulnerability and controllability. Among the emerging technologies driving this paradigm shift is that of Digital Twins (DT), which presents exceptional challenges to healthcare governance, raising ethical and societal issues of which our understanding is still rudimentary. DT may be empowering but could also exacerbate the vulnerability of both individual patients and the population at large. There are substantial gaps in our understanding of whether these new forms of artificial intelligence-driven health simulations provide new ways of engaging with experiences of human vulnerability, or whether they in fact introduce new forms of harm.
In this context, SIMTWIN will be the first project systematically identifying and examining the ethical and societal implications of the use of DT in healthcare. In doing so, SIMTWIN will promote our understanding of and practical approaches to new forms of simulation and prediction of health trajectories. SIMTWIN’s central objective is to provide a comprehensive and in-depth analysis of the normative challenges implied in order to develop an integrated theory of health simulations.
SFB EmpkinS
Zeitraum: 2021–2025 (Erste Förderperiode)
Förderer: DFG
Das auf zwölf Jahre ausgelegte Forschungsprogramm des SFB EmpkinS wird Methodologien und Technologien erschaffen, die neuartiges Grundlagenwissen über die Verknüpfung von inneren biomedizinischen Prozessen des menschlichen Körpers mit äußerlich und berührungslos, per funk- und wellenbasierter Sensorik erfassbaren Informationen bereitstellen werden. Eine Vorstellung des Projekts finden Sie hier.
Im Teilprojekt E untersuchen wir, wie Normen zum Beispiel von Gesundheit und Krankheit und prozedurale Prinzipien wie zum Beispiel Consent und Kontrolle durch neue sensor-basierte Prädiktionen herausgefordert sind.
SMART Start
Zeitraum: 2020–2024
Förderer: BMG
Verbundprojekt, TP Ethik (PI)
Die Verbesserung und Vereinfachung der Vorsorge und Versorgung schwangerer Frauen steht im Fokus von SMART Start. Sensorische Anwendungen wie Fitness-Tracker und Smartwatches finden heute vielfach Einzug in den Alltag. Das Projekt untersucht, wie diese Techniken sowie daraus gewonnene Daten im Rahmen der regulären Schwangerschaftsvorsorge verwendet werden können. Dazu kommen unter anderem künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zum Einsatz. Neben den Patientinnen könnte davon auch das medizinische Versorgungssystem im Allgemeinen profitieren.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wird gemeinsam von Experten aus Medizin, Informatik, Ethik, Psychologie und Gesundheitsökonomie durchgeführt. Im Fokus stehen darüber hinaus die klinische Usability, gesellschaftliche Akzeptanz, Compliance der betroffenen Akteure sowie die Weiterentwicklung sensorischer Techniken sowie damit einhergehende ethische, medizinrechtliche und ökonomische Fragen.
CwiC
Zeitraum: 2020–2023
Förderer: BMBF
Verbundprojekt, TP Ethik (PI)
Die Prozesse von Digitalisierung und der Anwendung Künstlicher Intelligenz prägen und verändern sowohl die Gesundheitsforschung als auch die medizinische Praxis. Die Geschwindigkeit und Eingriffstiefe dieser Entwicklungen erfordert Überlegungen zu einer verantwortungsvollen, effektiven und differenzsensiblen Governance.
CwiC ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, welches sich zum Ziel setzt, die Lücke zwischen grundlegender normativer Theoriebildung und angewandtem Systemdesign an der Schnittstelle von Wissenschaft, Gesellschaft und Technologie kleiner werden zu lassen. Das Projekt basiert auf einem allgemeinen anthropologischen und soziologischen Grundgedanken: Die gegenseitige Anerkennung, die für uns als Gesellschaft und als Individuen wesentlich ist, ist eng mit unserer gemeinsamen Unsicherheit über die Zukunft verbunden.
Das Verbundprojekt wird vom BMBF für drei Jahre gefördert und besteht aus einem rechtlichen (Steffen Augsberg, Gießen), einem ethischen (Matthias Braun, Bonn) und einem verhaltensökonomischen (Nora Szech, Karlsruhe) Teilprojekt.