Facharbeitspreis
Die Theologischen Fakultäten der Universität Bonn schreiben seit 2005 jährlich den „Facharbeitspreis Religion“ für Oberstufenschüler/-innen aus. Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 bzw. Qualifikationsphase 1 aus der Region Bonn, Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis, die ihre Facharbeit im Fach „Evangelische Religion“ oder „Katholische Religion“ schreiben.
Hier gibt es den aktuellen Flyer des Facharbeitspreises.
Zum Facharbeitspreis
Für den ersten bis dritten Platz winken Geldpreise und alle Teilnehmenden erhalten bei der feierlichen Preisverleihung eine Urkunde. Der Preis wird im Wechsel zwischen den Evangelischen Kirchenkreisen und dem Stadtdekanat Bonn gestiftet.
Die eingereichten Facharbeiten werden nach ihrer wissenschaftspropädeutischen Leistung sowie nach Originalität und Kreativität beurteilt. Der Jury gehören Vertreter beider theologischer Fakultäten der Universität Bonn, Fachleiter der Schulreferate und Repräsentanten der Kirchen an.
Die feierliche Preisverleihung findet immer am Dies Academicus des Sommersemesters an der Universität Bonn statt – dazu sind alle Teilnehmenden mit Ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie Familien herzlich eingeladen!
Mit der Auslobung des Preises möchten die Theologischen Fakultäten den wissenschaftlich-theologischen Nachwuchs fördern. Abwechselnd organisieren die religionspädagogischen Lehrstühle der Katholisch-Theologischen (in den geraden Jahren) und der Evangelisch-Theologischen Fakultät (in den ungeraden Jahren) den Facharbeitspreis.
Preisträger*innen 2023
- Platz: Mara Kruhl: Aktuelle Herausforderungen der unterschiedlichen pastoralen Dienste in den Brühler Kirchen
(St. Ursula Gymnasium Brühl, katholische Religion, betreuende Lehrkraft: Frau Salamon) - Platz: Theresa Lill: Was passiert mit der menschlichen Seele nach dem Tod? – Platonische und christliche Jenseitsvorstellungen im Vergleich
(Erzbischöfliche Ursulinenschule Köln, katholische Religion, betreuende Lehrkraft: Herr Dr. Erdmann) - Platz: Letizia Brill: Ist konfessionsgebundener Religionsunterricht noch angemessen und notwendig?
(Erzbischöfliche Ursulinenschule Hersel, evangelische Religion, betreuende Lehrkraft: Frau Rathmann)
Liste der Preisträger*innen der vergangenen Jahre
1. Platz: Mara Kruhl
Aktuelle Herausforderungen der unterschiedlichen pastoralen Dienste in den Brühler Kirchen
(St. Ursula Gymnasium Brühl, katholische Religion, betreuende Lehrkraft: Frau Salamon)
Die Jury erklärt: „Es geht in der Facharbeit […] um die Frage nach der Bedeutung aktueller Zukunftsentscheidungen der Kölner Kirchenleitung für unsere Kirchengemeinden vor Ort und dabei konkret um die Aufgaben der pastoralen Dienste. Damit wählt die Autorin ein hoch brisantes Thema mit konkreten Auswirkungen im gesamten Erzbistum Köln, konkret aber im Sendungsraum Brühl-Wesseling […]. Ihre Analyse fußt auf einer sehr sorgfältigen Quellenrecherche sowie einer empirischen Abfrage aller pastoralen Mitarbeiter:innen konkret im Sendungsraum Brühl-Wesseling […]. Mara Kuhl zeigt die aktuelle Krise auf, die sich in den nächsten 10 Jahren verschärfen wird. Dies reflektiert sie nüchtern, eigenständig und ohne Illusionen. Sie selbst macht deutlich, wie sie für sich selbst die Zukunft in der Kirche am Beispiel ihres eigenes Engagement als Messdienerleiterin sieht.“
2. Platz: Theresa Lill
Was passiert mit der menschlichen Seele nach dem Tod? – Platonische und christliche Jenseitsvorstellungen im Vergleich
(Erzbischöfliche Ursulinenschule Köln, katholische Religion, betreuende Lehrkraft: Herr Dr. Erdmann)
Die Jury erklärt: „‚Was passiert mit der menschlichen Seele nach dem Tod?‘ […] Die beiden Positionen, mit denen sich auseinandergesetzt wird, sind die platonische Vorstellung von der Seele, wie sie anhand der Figur des Sokrates im Phaidon zur Sprache gebracht wird – und diejenige christliche Sicht, wie sie die katholische Kirche im Wandel der Zeit vertrat und gegenwärtig vertritt. […] Es bleib jedoch nicht nur bei der präzisen Darstellung dieser Positionen, sondern – und dadurch wird es besonders interessant – Theresa Lill fragt jeweils nach den sich aus dem Zusammenhang von irdischem und angenommenem jenseitigem Leben ergebenden unterschiedlichen Lebensweisen. Auf dieser Grundlage werden beide Denkrichtungen verglichen und auf ihr historisches Zusammenwirken hin befragt. So führt Theresa Lills Gedankenweg etwa über Plotin, Augustinus und Thomas von Aquin. Und – das ist das Erfreuliche – hierbei werden Eschatologie und Anthropologie stets zusammen gedacht.“
3. Platz: Letizia Brill
Ist konfessionsgebundener Religionsunterricht noch angemessen und notwendig?
(Erzbischöfliche Ursulinenschule Hersel, evangelische Religion, betreuende Lehrkraft: Frau Rathmann)
Die Jury erklärt: „Statistische Ergebnisse und eigene Beobachtungen zu den Herausforderungen im schulischen Alltag führen die Arbeit zu ihrer Kernfrage nach der Zeitgemäßheit des konfessionsgebundenen Religionsunterrichts. Damit begibt sich diese Arbeit auf eine kritische, aber darin auch sehr ehrliche Suche nach der Zukunft des Religionsunterrichts. Das mutige Fragen und die eigenständige Urteilssuche werden dabei in einem eloquenten wissenschaftlichen Sprachstil vorgetragen.“
1. Platz: Felix Oepen (Collegium Josephinum Bonn, kath. Rel.)
KIRCHE: CHARISMA UND MACHT? Kann der ekklesiologische Ansatz von Leonardo Boff aus dem Jahre 1985 zum Verständnis der aktuellen Kirchenkrise beitragen?
2. Platz: Jonathan Remmy (Collegium Josephinum Bonn, kath. Rel.)
Der durch medizinisches Personal assistierte Suizid – Eine Möglichkeit zur Humanisierung des Sterbens?
3. Platz: Lea Yvonne Sehr (Erzbischöfliche Liebfrauenschule Bonn, ev. Rel.)
„Den Glauben verlieren oder gar nicht erst finden“ Die Generation Z im Wandel des christlichen Glaubens
1. Platz: Frau Friederike Harms
Wie war es Frauen in der Evangelischen Kirche möglich, Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu leisten? Eine Untersuchung am Beispiel von Katharina Staritz und Elisabeth von Thadden
Die Jury erklärt: „Die Vergleichbarkeit des christlichen Zeugnisses im Widerstand wird bei aller Unterschiedlichkeit sehr umsichtig herausgestellt, ebenso auch die unterschiedliche Rezeption des Lebenswerks der beiden Frauen. Die besondere Stärke der Arbeit liegt darin, die unterschiedliche Bekanntheit zu begründen, und auf das Desiderat in Bezug auf Katharina Staritz hinzuweisen. Während Elisabeth von Thadden sehr bald durch die Namensgebung ihrer Schule gewürdigt wurde, ist Katharina Staritz weitgehend unbekannt geblieben. […] Auch deshalb ist diese Arbeit bedeutend. Sie stößt […] eine vertiefende Beschäftigung mit der wenig bekannten Biographie der Katharina Staritz an.“
(ev. RU, Betreuerin: Frau Vetter)
2. Platz: Frau Annkatrin Marx
Christfluencer – eine Momentaufnahme der katholischen Kirche in der digitalen Welt und wie sie uns als junge Zielgruppe mehr erreichen könnte
Die Jury erklärt: „Die Verfasserin hat sich engagiert ein klar begrenztes Thema vorgenommen, zu dem sie einen persönlich-biographischen Bezug hat. Darauf weist schon das ‚uns‘ der Überschrift hin. Sie fühlt sich beheimatet in der katholischen Kirche und das motiviert sie zu einer breiten Untersuchung von ‚Digitalität in der Kirche‘ mit dem Ziel, Vorschläge zu erarbeiten, wie das Auffinden der frohen Botschaft im Netz verbessert werden kann.“
(kath. RU, Betreuerin: Frau Dr. Brügge)
3. Platz: Frau Nele van Jüchems
„Sterbehilfe“ – Können theologische Argumente bei der individuellen Entscheidung zum selbstbestimmten Sterben eine Hilfestellung sein?
Die Jury erklärt: „Als besonders wichtig erachtete die Jury, dass diese Studie aus einer ökumenischen Perspektive heraus entstanden ist (sowohl katholische als auch evangelische Stimmen kommen zu Wort), dass aus einer angewandten Perspektive heraus auch über fundamental-theologisch-ethische Kategorien nachgedacht wurde (wie z.B. der Verweis auf das Werk von Dietmar Mieth) und dass die Arbeit für die Autorin Anlass war, über Themen wie Werteverschiebung, Erhaltung der Lebensqualität, Palliativmedizin etc. selbständig weiter nachzudenken. Schließlich weist die Jury auf die aufkeimende Kompetenz der Autorin hin, ihre Gedanken auch theologisch-hermeneutisch („auf Gott hin“) weiterzuführen.“
(ev. RU, Betreuerin: Frau Gräser)
1. Platz: Johanna Dick (St.-Ursula-Gymnasium, Brühl)
„Die Hütte"- Vergebung als zentrale Kategorie des christlichen Glaubens
Die Jury erklärt: Besonders überzeugend ist die Öffnung der Thematik auf die Perspektive der global-gesellschaftlichen Bedeutung der Kategorie der Vergebung: Das eigentliche Problem von Mensch und Gesellschaft bestehe darin, dass die Menschen sich die Schuld gegenseitig hin- und herschieben. Ohne mit dem gehobenen Zeigefinger zu sprechen, gibt diese Aussage dem Leser sehr zu denken.
2. Platz: Enya Stadler (Erftgymnasium, Bergheim)
Jugend ungleich Kirche ungleich Zukunft? Der individuell-flexible Glaube Jugendlicher als Ansatz für eine zukunftsfähige Kirche
Die Jury erklärt: Das Kernstück der Arbeit ist die besonders hervorzuhebende Leistung der Verfasserin, anhand eines eigens entwickelten Fragebogens 48 Jugendliche zu Äußerungen zu motivieren und sie von konkreter Bewertung einzelner Aspekte hin zur Benennung emotionaler Wahrnehmungen bezüglich dieser vorgestellten Projekte zu führen. Der Fragebogen beinhaltet eine Weite des Spektrums möglicher Aspekte und die Evaluation der Antworten wird in die Argumentationslinie der Facharbeit integriert. Die Verfasserin beweist dabei Engagement, aber auch die Beherrschung wissenschaftlichen Arbeitens.
3. Platz: Anna Westemeyer (Sankt-Adelheid-Gymnasium, Bonn)
Auf Leben und Tod – Die Aktuelle Debatte um die Widerspruchslösung bei der Organspende – ethische und religiöse Überzeugungen
Die Jury erklärt: Anknüpfend an aktuelle Diskussionen geht es in der Facharbeit von Anna Westemeyer um das Thema ‚Organspende’. Hierbei legt die Verfasserin die Kontroverse, in deren Fokus die Entscheidungs- und Widerspruchslösung steht, sprachlich und argumentativ überzeugend dar. (...) Der Mut von Frau Westemeyer, sich am Ende der Arbeit begründet zu positionieren, anstatt als scheinbar objektive Verfasserin unsichtbar zu bleiben, ist lobenswert.
Sonderpreis: Pauline Schumacher (Beethoven-Gymnasium, Bonn)
„Glaube ohne Religion – Die Grundhaltung auch am Beethoven-Gymnasium Bonn?“
Die Jury erklärt: Insbesondere die präzise Planung und Durchführung und die Größe der Datenerhebung, die komplexe statistische Analyse einschließlich der Beschreibung von Korrelationen (z.B. im Vergleich zwischen einerseits Elternhaus/Altersgruppe und andererseits Religionszugehörigkeit und individualisierter Positionierung zum Thema Religion) überzeugten die Jurymitglieder, Frau Schumacher mit einer besonderen Erwähnung und einem dito Preis zu ehren.
1. Platz: Frau Wiebke Grunthal, Erzbischöfliche Marienschule, Leverkusen-Opladen
Gott, unser Vater, oder mehr noch unsere Mutter? Eine Auseinandersetzung mit der feministischen Theologie im Kontext der Geschlechtergerechtigkeit bei der Gottesfrage
(kath. RU, Betreuerin: Frau Myrbach-Schierhoff)
Die Jury erklärt: „Wiebke Grunthal geht aus von der Analyse möglicher Gefahren bei der ausschließlichen Verwendung männlicher oder weiblicher Metaphern für die Gottesrede. Ihre Intention ist die Darlegung einer anderen Sicht auf das Gottesbild, die zum Hinterfragen der eigenen Glaubensstrukturen einlädt. Die Jury urteilt: Relevanz, Argumentationsqualität, Literaturverarbeitung und wissenschaftliche Sprache sind preiswürdig – ja noch mehr: Der Arbeit von Wiebke Grunthal gebührt der 1. Preis im 15. Facharbeitswettbewerb der beiden Bonner Theologischen Fakultäten im Jahr 2019.“
2. Platz: Frau Anna Christina Hattler, Erzbischöfliche Liebfrauenschule, Köln
Perspektiven auf die Leidensgeschichte Jesu Christi – Vergleich der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach und Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber und Timothy Rice anhand ausgewählter Aspekte
Die Jury erklärt: „Anna Cristina Hattler von der Kölner Liebfrauenschule untersucht konsequent Bachs Matthäuspassion und die Rockoper Jesus Christ Superstar im Hinblick auf die Bedeutung von Ostern für diese beiden Passionsgeschichten. Bachs Darstellung Jesu Christi als Sohn Gottes, der im Vertrauen auf seinen Vater das Leid annimmt, ist bis in die Tonarten hinein ein Osterzeugnis. Dem gegenüber bleibt in der Rockoper Ostern eine Leerstelle; hier ist Jesus ganz Mensch, nicht Sohn und nicht Gott. Die Arbeit ist gut recherchiert und überzeugt durchgehend durch Fachkenntnis, Argumentationsstruktur und ein sensibles Ohr für Töne und Zwischentöne der beiden Jesus-Inszenierungen.“
(kath. RU, Betreuer: Herr Tretter)
3. Platz: Frau Celine Giese, Hardtberg-Gymnasium, Bonn
Umgang mit Homosexualität in der evangelischen Kirche
Die Jury erklärt: „Celine Giese thematisiert in ihrer Facharbeit den Umgang der Evangelischen Kirche mit Homosexualität und geht hierbei der Frage nach, inwiefern eine Verweigerung der Segnung homosexueller Paare im Widerspruch mit der christlich-ethischen Norm der Nächstenliebe steht. Zu diesem Zweck wählt sie als Grundlage die Orientierungshilfe der EKD aus dem Jahr 2013, die – so legt die Verfasserin dar – eine Segnung homosexueller Paare durchaus zulässt, sowie eine Anerkennung unterschiedlicher sexueller Orientierung impliziert. Auch kritische Standpunkte bleiben nicht unerwähnt und konkretisieren sich im letzten Kapitel der Arbeit, in dem die Verfasserin Praxisbeispiele zum Umgang mit Homosexualität in verschiedenen Landeskirchen aufführt und dabei deutlich macht, dass die Segnung gleichgeschlechtiger Paare keineswegs eine Selbstverständlichkeit darstellt. Die Arbeit zeichnet sich durch fleißige Recherchearbeit, den Einbezug verschiedener Standpunkte sowie die Weitsicht der Verfasserin aus.“
(ev. RU, Betreuerin: Herr Bröckelmann)
1. Platz: Frau Insa Obrikat, Rhein-Maas-Gymnasium Aachen
„Oskar und die Dame in Rosa“ als Beispiel für den Umgang mit Leid. Darstellung und Bewertung
(ev. RU, Betreuer: Herr Remy)
Die Jury erklärt: „Mit dem ersten Platz wird eine Facharbeit ausgezeichnet, der es gelungen ist, einen in Literatur enthaltenen Bildungsanspruch mit engagierter empirischer Arbeit vor Ort und reflektiertem Umgang mit Sekundärliteratur überzeugend zu verbinden – und dies in vielfältigen Perspektiven auf ein Zentrum des christliche Glaubens zu beziehen: auf den Glauben an einen mitleidenden Gott.“
2. Platz: Frau Anna Held, Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Bonn
Die Rolle der evangelischen Kirche in Bonn zur Zeit des Nationalsozialismus unter besonderer Berücksichtigung von Oberkassel
(ev. RU, Betreuer: Herr Tenge)
3. Platz: Frau Carla Peiffer, Marie-Kahle-Gesamtschule Bonn
Freiheit bedeutet, anderen das Wasser des Lebens zu bringen. Die lutherische Rechtfertigungslehre in der unendlichen Geschichte – eine Spurensuche
(ev. RU, Betreuerin: Frau Ospelkaus)
Sonderpreis: Frau Lilly Samen, Goethe-Gymnasium Düsseldorf
Was bedeutete der Titel Menschensohn für Jesus? Eine kritische Auseinandersetzung mit Joseph Ratzinger
(kath. RU, Betreuer: Herr Klein)
1. Platz: Frau Nina Westphal, Hardtbeg-Gymnasium Bonn
Toleranz vergegenwärtigt durch Architektur
(ev. RU, Betreuerin: Frau Kreß)
2. Platz: Ricarda Wittchow, Albertus-Magnus-Gymnasium Köln
Religiöse Motive in der Werbung als Spiegel der Religiosität Deutschlands?
(kath. RU, Betreuerin: Frau Westhoff)
3. Platz: Charlotte Eger, Albert Schweitzer Gymnasium Hürth
Jon Schnee – Eine Jesusfigur in der Serie Games of Thrones?
(ev. RU, Betreuerin: Frau Oppermann)
Sonderpreis theologische Bezugswissenschaften: Jan Philipp Geyer, Bodelschwingh-Gymnasium Herchen
„Zwangssterilisationen“ und „Euthanasieverbrechen“ zur Zeit des Nationalsozialismus am Beispiel von den Bodelschwinghschen Anstalten Bethel
(LK Geschichte, Betreuer: Herr Kost)
1. Platz: Paul B. Krämer, Lise-Meitner-Gymnasium Willich,
Angst vor der Hölle? – Diskrepanzen zwischen der Höllenlehre der Katholischen Kirche und dem Höllenglauben der Basis
(Betreuerin: Frau Stegemerten)
2. Platz: Franca Luft, Aloisiuskolleg Bonn
Welche Rolle spielte Jorge Mario Bergoglio als Provinzial der Jesuiten während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983)? – eine Auseinandersetzung
(Betreuer: Herr Molzberger)
3. Platz: Anne Odendahl, Ursulinengymnasium Köln
Kicken statt Kirche – Religiöse Aspekte im Fußball
(Betreuerin: Frau Rogge)
1. Platz: Judith Epremian, Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Bonn
Die fünfte Antithese aus der Bergpredigt (Mt 5, 38-42) und ihre heutige Bedeutung am Beispiel der Ermordung des Bischofs Rahho
Nach Ansicht der Jury erläutert die Autorin „auf eindrucksvoll aktuelle Weise und mit überaus kundiger exegetischer Sorgfalt die fundamentale Alternative der Praxis Jesu zu unseren alltäglichen Rache- und Vergeltungsbedürfnissen und klärt über das oft missverstandene Talionsrecht, Auge um Auge, Zahn um Zahnʻ auf. Die Bergpredigt stellt vor Augen, wie die Logik und Dynamik des Kreislaufes von Gewalt und Gegengewalt unterbrochen und das Unerwartet-Provokante erreicht wird: das Ins-Leere-Laufen der Rache. Dies bleibt Anspruch und Maßgabe christlichen Handelns, gerade auch in der Gegenwart – und so haben es auch namhafte Kirchenvertreter anlässlich der Entführung und Ermordung des irakischen Bischofs Rahho im Jahre 2008 getan, indem sie sich einer bloßen Vergeltung am Mörder des Bischofs widersetzten. Judith Epremian hat mit großem sachlichen Engagement diesen zentralen Gehalt der christlichen Botschaft vergegenwärtigt.“
2. Platz: Vincent Wieland, Collegium Josephinum Bonn
Oscar Romero – ein Seliger?! Eine Auseinandersetzung mit dem Seligsprechungsprozess unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Befreiungstheologie
„Die Facharbeit greift ein höchst aktuelles Thema auf: Die Seligsprechung des vor 35 Jahren ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero durch Papst Franziskus am 23. Mai 2015. Beleuchtet und abwägend dargestellt werden die Rolle Romeros als Befreiungstheologe und die Auseinandersetzungen um die Seligsprechung des lateinamerikanischen Erzbischofs, die von verschiedenen Seiten verzögert und zu verhindern versucht wurde. Der Verfasser urteilt abwägend und lässt gleichwohl einen deutlichen eigenen Standpunkt erkennen.“
3. Platz: Jana Riedel, Clara-Schumann-Gymnasium Bonn
Nahtoderfahrungen – Eine Betrachtung zwischen Erfahrung, Theologie und Wissenschaft
„Die Arbeit überzeugt durch die differenzierte und zugleich persönliche Auseinandersetzung mit der Thematik: Durch die Nahtod-Erfahrung einer Verwandten angeregt, klärt die Schülerin angemessen ausführlich und zielgerichtet verschiedene medizinische und psychologische Erklärungsmodelle. Sie vergleicht die geschilderten Motive und sprachlichen Ausdrucksmittel mit biblischen Ereignissen und kommt zu dem Schluss, dass es Übereinstimmungen darin gibt, wie mit metaphorischer Rede Erfahrungen zur Sprache gebracht werden, die sonst kaum mitgeteilt werden könnten. Wir würdigen, dass sich Jana Riedel mit einem solch anspruchsvollen Thema in kluger und differenzierter Weise auseinandergesetzt hat.“
Sonderpreis für „theologische Bezugswissenschaften“: Simon Grümme, Albertus-Magnus-Gymnasium Bergisch Gladbach Bensberg
Interdisziplinäre Arbeit im Fach Geschichte
„Fest in der sozialistischen Gesellschaft verwurzelt“!? Die DDR zwischen Antizionismus und Antisemitismus
Die Jury erklärt dazu: „Die in einem Leistungskurs Geschichte entstandene Arbeit behandelt die Frage, wie in der DDR mit der Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus und insbesondere der Shoa umgegangen wurde. Auf vorbildliche Weise wird deutlich, wie Kernthemen des Religionsunterrichts auch in anderen Fächern aufgegriffen werden können. Dieses interdisziplinäre Engagement zeichnen wir mit einem Sonderpreis aus.“
1. Platz: Luisa Zangerle, Liebfrauenschule Köln
Das katholische Köln zu Beginn des 1. Weltkrieges – kaisertreu und kriegsbegeistert wie fast alle Deutschen?
Die Jury erklärt: Im Sommer/Herbst 1914 prallen Gegensätze aufeinander: Kaiser Wilhelm II. ruft alle Deutschen zum bedingungslosen Kriegseinsatz auf, und Papst Benedikt XV. bezeichnet den Kriegsausbruch als Sünde der Völker. Wie verhält sich nun in dieser Konfliktsituation das katholische Köln? In einer methodisch perfekten, auf akribischem Quellenstudium basierenden historischen Analyse gibt die Facharbeit eine unmissverständlich klare Antwort: „Das katholische Köln war zu Beginn des Krieges absolut kaisertreu und nur zum Schein papsttreu.“ – Eine vorbildliche Leistung.
2. Platz: Inga Melchior, Sankt-Adelheid-Gymnasium Bonn
Gerechtigkeit als Herausforderung für das Handeln der Kirche heute. Eine Konkretisierung am Beispiel kirchlicher Projekte der VEM gegen Landraub in West-Papua
Die Jury erklärt: Diese Arbeit greift ein hochaktuelles und gesellschaftsrelevantes Thema auf, das die Grenzen sowohl des Faches Religion wie auch die deutschen Landesgrenzen überschreitet. Denn die Frage nach der Gerechtigkeit muss global gestellt und beantwortet werden. Frau Melchior zeigt in persönlich überzeugender und wissenschaftlich fundierter Weise, wie der christliche Glaube zum aktiven und konkreten Einsatz für Gerechtigkeit herausfordert.
3. Platz: Jakob Stinshoff, Beethoven-Gymnasium Bonn
Die Hospizbewegung Ratingen – Wie versucht eine Institution Leben und Sterben gemäß des christlichen Menschenbildes zu ermöglichen?
Die Jury erklärt: Jakob Stinshoff gelingt es auf außergewöhnliche und überzeugende Weise, die schwierigen Fragen um ein menschenwürdiges Sterben am Beispiel der Hospizbewegung Ratingen zu reflektieren und die Möglichkeiten aufzuzeigen, die sich aus dem christlichen Menschenbild ergeben. Er stellt die Hospizbewegung Ratingen sowohl in ihrer Entstehung als auch in ihrer aktuellen vorbildhaften Arbeit dar und ermöglicht einen Einblick in die zukünftig auszuweitenden palliativen Aufgaben.
1. Platz: Christian Paul, Collegium Josephinum Bonn
Die „Pille danach“ – Eine moraltheologische Analyse und Bewertung der Ereignisse in Köln 2012/2013
Die Jury erklärt: Die Arbeit wagt sich an ein schwieriges und in der öffentlichen Diskussion höchst umstrittenes Thema und verbindet kirchliche Stellungnahmen und Er- fahrungsberichte mit moraltheologischen Reflexionen. Sie urteilt dabei besonnen und lässt gleichwohl einen deutlichen eigenen Standpunkt erkennen.
2. Platz: Luisa Schoppe, Amos-Comenius-Gymnasium Bad Godesberg
Kinderbücher mit dem Thema Tod und Dasein nach dem Tod – nur eine Trauerhilfe bei Todesfällen oder auch ein sinnvoller Impuls, um Kindern die Möglichkeit zu geben, Vorstellungen vom Tod zu entwickeln
Die Jury erklärt: Die Facharbeit untersucht eine Auswahl von neun Kinderbüchern hin- sichtlich der Vorstellungen über Sterben, Tod und Dasein nach dem Tod. Das alleine wäre schon eine verdienstvolle Leistung. Besonders hat die Jury aber die Sorgfalt und Umsicht beeindruckt, mit der die Verfasserin zudem ein Gespräch zum Thema Tod mit Schülerinnen und Schülern einer Grundschulklasse geplant und durchgeführt hat. Dieser doppelte Zugriff auf die Fragestellung und der sensible Umgang mit dem Thema zeichnen die Arbeit aus.
3. Platz: Julius Strack, Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn
Wunder gibt es immer wieder?! Jesu Wundertaten in biblischer Sicht und moderne Wunderskepsis
Die Jury erklärt: Vor dem Hintergrund naturwissenschaftlich geprägter Weltzugänge versucht der Autor zu zeigen, wie eine ganz ‚unglaublich‘ klingende Wundergeschichte doch ‚glaubwürdig‘ werden kann. Eine hervorragende Leistung, die kritisches Fragen, existenzielle Tiefenschärfe und sorgfältige Recherche aufs Beste miteinander verbindet und eine engagierte und überzeugende Auslegung der schwierigen neutestamentlichen Wundererzählungen präsentiert.
1. Platz: Christopher Nicolaus, Alexander-von-Humboldt Gymnasium Bornheim
Neurobiologie und Glauben – Müssen wir glauben?
Die Jury erklärt: Auf tiefgründige Weise kreist die Facharbeit um die Frage, woher das Phänomen des Glaubens kommt. Inspiriert durch ein Praktikum am Bonner human- genetischen Institut „Life and brain“ werden evolutionsbiologische und neurowissenschaftliche Forschungen herangezogen: Lassen sich in unserem Gehirn neurologische Grundlagen finden, die uns religiös denken lassen? Nach einer äußerst präzisen und klugen Auseinandersetzung kommt Christopher Nicolaus zu dem Schluss, dass wohl die Fähigkeit zu glauben nachweislich vorhanden ist, dies aber gleichwohl nicht die theologische Option ausschließt, von einem Schöpfergott zu sprechen, dem daran liegt, von den Menschen erfahren zu werden.
2. Platz: Kathrin Herres, Städtisches Anno Gymnasium Siegburg
Warum lässt Gott Leid zu? Vergleich der beiden Antwortversuche von Anne und Nikolaus Schneider ‚Wenn das Leid, das wir tragen, den Weg weist‘ mit Harald Kushner ‚Wenn guten Menschen Böses widerfährt‘
Die Jury erklärt: Bei dieser Arbeit handelt es sich um das ideale Beispiel einer gymnasialen Facharbeit. Mit großem persönlichem und sachlichem Engagement wird ein Thema aus dem Unterricht aufgenommen und vertieft. Dabei wählt die Autorin einen klassischen Unterrichtstext (H. Kushner) und konfrontiert diesen durch ein selbständig durchgeführtes und ausgewertetes, sehr persönliches Interview. Dabei erreicht Kathrin Herres den entscheidenden sachlichen Punkt: Die Frage nach Gott angesichts des Leidens ist theoretisch unlösbar und erschließt gerade so die Lebendigkeit des Glaubens.
3. Platz: David Mennekes, Bodelschwingh-Gymnasium Herchen
Die Gottesbeweise – Kann man Gott mit der menschlichen Vernunft beweisen?
Die Jury erklärt: Die Arbeit widmet sich einem anspruchsvollen und traditionsreichen Thema: Gibt es einen Gott? David Mennekes präzisiert diese Frage angesichts der heutigen Vormachtstellung der Wissenschaften: Kann man Gott mit der menschlichen Vernunft beweisen? Der souveräne Umgang mit dem theologischen Stoff, die Durchdringung der theologischen Thematik – sie überzeugen in der Arbeit. Darüber hinaus führt die kenntnisreiche und reflektierte Auseinandersetzung mit dem scheinbar anachronistischen Thema des Gottesbeweises – gerade in einer Zeit, die meint, zutiefst der Rationalität verpflichtet zu sein – in das Zentrum des Christlichen: Gott ist die Liebe.
1. Platz: Mirja Petersen, Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Bonn:
Der Begriff der ‚Ur-Offenbarung’ bei Paul Althaus und Karl Barth
Die Jury erklärt: Die Arbeit widmet sich einem anspruchsvollen theologischen Thema: Dem Konflikt zwischen Paul Althaus und Karl Barth um die Offenbarungslehre. Dabei zeigt die Facharbeit eindrücklich, wie in präziser Auseinandersetzung mit dogmatischen Aussagen, diese wieder auf die zugrundeliegenden Fragen und Implikationen hin transparent gemacht werden können. Besonders beeindruckt hat die Jury dann auch, neben dem überzeugenden sachlichen Gehalt, das abwägende und differenzierte Urteil der Verfasserin.
2. Platz: Fenna Stegemerten, Gymnasium Korschenbroich:
Der Umgang mit dem Leid in dem Roman ‚Beim Leben meiner Schwester’ von Jodi Picoult unter besonderer Betrachtung ethischer Fragestellungen
Die Jury erklärt: In einer genauen und einfühlenden Lektüre des Romans über eine von Leukämie betroffene Familie identifiziert die Schülerin ethische Fragestellungen und Schlüsselprobleme, die sie selbständig und kompetent bearbeitet. Die Facharbeit zeigt auf überzeugende Weise, wie aus der genauen und differenzierten Wahrnehmung unserer Gegenwartskultur Theologie werden kann.
3. Platz: Jannik Hurtig, Amos-Comenius-Gymnasium Bad Godesberg:
Das Verhalten der katholischen Kirche während der Militärdiktatur in Argentinien von 1976 bis 1983
Die Jury erklärt: Schon der Titel der Facharbeit von Jannik Hurtig zeigt, dass sich der Autor ein durchaus ungewöhnliches und originelles Thema gesetzt hat. Die Arbeit von Herrn Hurtig wird mit einem dritten Platz belohnt, da sie der Jury eindrucksvoll gezeigt hat, wie am Beginn des wissenschaftlichen Arbeitens ein fulminantes und engagiertes Erkenntnisinteresse stehen sollte und auch kann.
1. Platz: Konrad Bucher, Christophorusschule Königswinter
Der Begriff des Selbst bei Kierkegaard und der Begriff der Subjektivität bei Levinas. Versuch einer Gegenüberstellung
Die Jury erklärt: Selten sind in der heutigen Zeit die ‚großen Fragen’ zu hören: Wer gönnt sich schon die Mühe des Nachdenkens darüber, was den Mensch zum Menschen mache und wie ich ich selbst werde? Die Facharbeit widmet sich genau dieser philosophischen und auch theologischen Grundsatzfrage. Intelligent, präzise und auf den Punkt genau werden Subjekttheorien von Kierkegaard und Levinas für die eigene, persönlich motivierte Auseinandersetzung in Dienst genommen.
2. Platz: Birte Stoffer, Bodelschwingh-Gymnasium Herchen
Der Sündenfall und die Rolle der Eva
Die Jury erklärt: In der Form einer ‚kleinen wissenschaftlichen Arbeit’ zeigt die Facharbeit auf überzeugende Weise, wie exegetisch anspruchsvolle Fragestellungen schon im Kontext des schulischen Religionsunterrichts gelungen bearbeitet werden können. Ausgehend von einer plausiblen Fragestellung (Welche Rolle spielt denn eigentlich Eva in der Erzählung vom Sündenfall?) werden die biblischen Textstellen gekonnt analysiert und interpretiert. Ein Exkurs in die Kunstgeschichte rundet das gelungene Bild ab.
3. Platz: Alina Hartmann, Erzbischöfliches Ursulinengymnasium Köln
Warum darf die und ich nicht? Leitungspositionen der Frau in katholischer und evangelischer Kirche
Die Jury erklärt: Besonders überzeugt an dieser im evangelischen Religionsunterricht an einer katholischen Schule entstandenen Arbeit die ernsthafte ökumenische Ausrichtung. Sachkundig, mit hohem Einfühlungsvermögen und ohne jegliche Polemik werden die unterschiedlichen Positionen hinsichtlich der Rolle der Frau dargestellt und miteinander verglichen.
1. Platz: Georg Dietlein, Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Köln
Erlöst durch Christus? Die Lehre von der Instrumentalkausalität der Menschheit Jesu Christi bei Thomas von Aquin
Die Jury erklärt: Die Schülerfacharbeit von Georg Dietlein widmet sich einem anspruchsvollen theologischen Zentralthema: Es geht darum, dass das Menschsein Jesu nicht unbedeutend ist für unseren Glauben. Die Arbeit ist sowohl in ihrer Gedankenführung, der logischen und theologisch exakten Darstellung des Themas im Kontext der geistesgeschichtlichen Hintergründe (Scholastik, Aristotelesrezeption, aktuelle theologische Bezüge etc.) bis hin zur Qualität und Quantität der verarbeiteten Literatur als herausragend zu bezeichnen.
2. Platz: Lukas Mahlberg, Vinzenz-Pallotti-Kolleg Rheinbach
Außergewöhnlicher Betonturm mit extravagantem Inneren – die Bruder-Klaus-Feldkapelle in Wachendorf
Die Jury erklärt: In schönem, wunderbar zu lesendem Stil beschreibt Lukas Mahlberg, wie es zum Bau der Bruder-Klaus-Feldkapelle in Wachendorf gekommen ist. Dabei geht er auf die Baugeschichte der Kapelle ebenso ein wie auf die verschiedenen Symbole. Beigefügte Fotografien und Abbildungen der Baupläne runden den guten Ein- druck ab.
3. Platz: Johannes Niemeier, Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Bonn
Die Haltung der Bekennenden Kirche in der Judenfrage“
Die Jury erklärt: Johannes Niemeier stellt differenziert und formal in vorbildlicher Wei- se die Haltung der Bekennenden Kirche gegenüber den Juden zur Zeit des Nationalsozialismus dar. Besonders hervorzuheben sind der nachvollziehbare und stringente Aufbau der Facharbeit und das genaue, alle Aussagen zuverlässig durch Literatur belegende Vorgehen.
„Sonderpreis denkerische Kreativität“: Niklas Gehlen, Amos-Comenius Gymnasium in Bad Godesberg
„Denkumschwung des 21. Jahrhunderts – Das Gemeindebild des Paulus – ein Computerschwarm?“
Die Jury erklärt: Einen Sonderpreis für „denkerische Kreativität“ erhält Niklas Gehlen für seine Beschäftigung mit der Frage, inwieweit aktuelle Theorien und Modelle zur kollektiven Intelligenz, wie sie etwa in der Informatik entwickelt werden, zur Beschreibung und Entwicklung christlicher Gemeinde herangezogen werden können. Auf intelligente, kreative und innovative Weise wird hier das Gemeindebild des Paulus mit dem Intelligenzmodell des Computerschwarms verglichen.
„Sonderpreis gestalterische Kreativität“: Marcel Dann, Bodelschwingh-Gymnasium Herchen
Die Misereor-Hungertücher / Gestaltung eines eigenen Hungertuches
Dazu die Jury: Auf seine ganz eigene Art hat der Schüler Marcel Dann eine ambitionierte und markant kreative Facharbeit vorgelegt. Obwohl die Facharbeit im strengen Sinne weniger wissenschaftspropädeutisch ist, hat die Jury sich dazu entschieden einen weiteren Sonderpreis zu verleihen, da hier eine echte existentielle Auseinandersetzung mit einem wichtigen Motiv und dem Anspruch der Heiligen Schrift stattgefunden hat − gerade das ist ja ein hohes Ziel der Theologie! Der Autor hat eine kognitiv erfassbare und darüber hinaus über die Sinne aufnehmbare Botschaft: Er formuliert in Bild und Text ein biblisch grundiertes Plädoyer in unsere Zeit hinein.
1. Platz: Barbara Bürvenich, Erzb. St. Joseph-Gymnasium in Rheinbach
Die Christusdarstellung im Apsismosaik von Santa Pudenziana
Die Jury erklärt: Die Arbeit macht auf überzeugende Weise deutlich, wie Kirchenräume und ihre Kunstwerke als Glaubenszeugnis und als Glaubenseinladung gelesen werden können. Obwohl hier geschichtliche, kunsthistorische und theologische Fakten auf ho- hem Niveau zusammengetragen werden, entsteht mehr als ein bloßer Kunstführer: nämlich das Apsismosaik der römischen Titularkirche des Kölner Erzbischofs kommt als Glaubensstimme für heute zum Sprechen.
2. Platz: Dorothea Riemer, Abtei-Gymnasium Brauweiler
Umgang mit Tod und Sterben im Vinzenz-Pallotti-Hospiz in Bensberg im Vergleich zur Position Peter Singers
Die Jury erklärt: Anspruchsvolle Texte des Philosophen Peter Singer werden in Verbindung gesetzt mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen aus einem Interview mit Mitarbeitern in einem Bensberger Hospiz. Die ethische Frage nach dem Umgang mit behinderten oder kranken Menschen am Anfang oder am Ende des Lebens wird auf persönlich engagierte und überzeugende Weise diskutiert.
3. Platz: Lea Ockenfels, Amos-Comenius-Gymnasium Bonn
Taizé – mitreißende Kraft und Chance für unsere Gemeinden
Die Jury erklärt: Die Facharbeit von Lea Ockenfels geht von einem eigenen Besuch in Taizé und den damit verbundenen vielfältigen Eindrücken aus und reflektiert, wie die spezifische Lebensform dieses Ortes in die normalen Kirchengemeinden zu Hause übertragen werden kann. Eine eigene kleine empirische Umfrage bei Mitschülerinnen und -schülern wird produktiv und kritisch ausgewertet.
3. Platz: Max Pilger, Gymnasium-Kreuzgasse Köln
Sterbesakramente und Sterbebegleitung – Erarbeitung ihrer theologischen und praktischen Relevanz
Die Jury erklärt: Max Pilger wendet sich in seiner Arbeit dem theologisch wichtigen Thema zu, wie Kranke und Sterbende durch die christliche Sakramentenpraxis sinnvoll begleitet werden können. Er stellt die Frage, wie diese Praxis gestaltet sein könnte, da- mit Menschen diese Sakramente als Lebens- und Hoffnungsstärkung erfahren können.
1. Platz: Christian Frohn, Collegium Josephinum Bonn
Der Konflikt um die Theologie der Befreiung – Zur Theologie des Jon Sobrino SJ
Die Jury erklärt: Die Arbeit beschäftigt sich mit dem aktuell vor allem katholischerseits diskutierten lateinamerikanischen Theologen Jon Sobrino. Dessen Theologie fordert eine klare Orientierung am historischen Jesus unter dem Blickwinkel der Befreiung der Unterdrückten. Der Christus des Glaubens wird zugunsten der Weltgestaltung relativiert. Überzeugen konnte die Arbeit durch ein hohes Maß an Wissenschaftlichkeit in Themenstrukturierung, Darstellung und differenziertem Urteil.
2. Platz: Julia Bieneck, Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn
Das Leben und Wirken Albert Schweitzers als Beispiel für die Nachfolge Christi
Die Jury erklärt: Die biografische Arbeit zeichnet das facettenreiche Leben Schweitzers in den Horizont des Motivs der Nachfolge Christi ein. Dabei wird u.a. anhand von Schweitzers Prinzip „Ehrfurcht vor dem Leben“ die Aktualität der Person und Ihres Werkes für die Gegenwart verdeutlicht. Die Arbeit besticht durch einen engagiert- eigenständigen Zugriff auf Primärtexte und einen hervorragenden sprachlichen Stil.
3. Platz: David Schlüter, Collegium Josephinum Bonn
Das Problem der Rechtfertigung – die katholische Antwort auf Luthers Rechtfertigungslehre
Die Jury erklärt: Seit der Reformation bildet die Rechtfertigungslehre das Kernthema für den evangelisch-katholischen Dialog. 1999 unterzeichneten der Lutherische Weltbund und die Katholische Kirche eine Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung, die nicht unumstritten blieb. Die Arbeit setzt sich mit dem Stand der Diskussion und seiner historischen Genese auseinander. Als preiswürdig erwies sich die Arbeit durch die souveräne Darstellung eines zentral ökumenisch-theologischen Themas in engagierter Perspektive.
1. Platz: Martin Acht, Collegium Josephinum Bonn
Christlich motivierter Widerstand gegen die nationalsozialistische Ideologie und Diktatur am Beispiel von Everhard Richarz
2. Platz: Hannah-Ruth Kappes, Beethovengymnasium Bonn
Evolutionslehre im amerikanischen und deutschen Schulwesen im Vergleich: Die Lehre einer naturwissenschaftlichen Theorie als Bedrohung christlichen Glaubens?
3. Platz: Susanne Lüders, Erzbischöfliche Liebfrauenschule
Tod und Auferstehung Jesu. Anhand der Johannes-Passion von J.S. Bach
3. Platz: Volker Land, Bodelschwingh-Gymnasium Herchen
Wie das Christentum nach Kamerun kam. Eine theologisch-historische Darstellung im Hin- blick auf die heutige Situation
1.Platz: Raphaela Demski
Tod und Auferstehung Jesu Christi - Traditionelle und aktuelle Positionen im kritischen Vergleich
2. Platz: Christoph Schinke
Gegenwelt gegen die Nazierziehung? Kirchliche Jugendarbeit im Erzbistum Köln im III. Reich
3. Platz: Claudia Kampmann
Die Bekennende Kirche in Bonn
Katholisch-Theologische Fakultät
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