„Und jetzt?“ In den letzten Tagen haben wir im Feiern des Osterfestes mitgelitten, getrauert, waren am Ende der Erzählung, haben ausgehalten und neue Hoffnung geschöpft. Jesus war tot, aber er ist auferstanden. Wir können uns freuen. Doch tun wir das? Trifft uns diese Botschaft? Und wie ist das eigentlich, wenn wir eine Krise überstehen, wenn wir etwas meistern – klopfen wir uns dann auf die Schulter und sagen „Gut gemacht!“? Oder ist uns erst sehr viel später klar, wann die Krise eigentlich als überwunden gilt? Denn eher selten steht die Hoffnung plötzlich vor uns, eher selten sitzt sie plötzlich mit uns am Tisch und teilt das Brot – wie in Emmaus. Erst in der Rückschau und im Erzählen davon wird klar, was da geschehen ist, wie es uns ergangen ist und ab wann es bergauf ging. Selten lässt sich dies auf ein konkretes Datum eingrenzen. Manchmal aber doch, da gab es vielleicht ein Gespräch, das eine neue Perspektive aufgeworfen hat, oder eine Nachricht, dass sich Dinge nun zum Besseren wenden werden. Hoffnung und Freude können sich einstellen. Rückwirkend kann ich sagen, ab da wurde es besser, ab da hatte ich es geschafft. Und dann? Wenn nur in der Rückschau wirklich bewusst wird, wie mir geschah, ist es dann gleichzeitig schon zu spät, um etwas über die Krise und vor allem über mich selbst in dieser Krise zu lernen? Um mich neu auszurichten, um nicht einfach weiterzumachen wie zuvor? Gerade an Ostermontag ist es Zeit für solche Fragen. Es ist der Tag, an dem die Freude über die Auferstehung in uns nachhallt, an dem die neue Hoffnung, aber auch noch die Erinnerung an die Trauer und Ungewissheit und vielleicht gar das Gefühl von Ohnmacht frisch ist. Jetzt ist es an der Zeit, den Schwung mitzunehmen und Neues zu starten. Jedes Jahr aufs Neue.