Mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 hat Dr. Matthias Braun die Professur für (Sozial-)Ethik übernommen und wird einen Forschungshub "Ethik und Governance neuer Technologien" aufbauen. Wir heißen ihn an unserer Fakultät ganz herzlich willkommen!
Matthias Braun hat vorher an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg geforscht und gelehrt und war zu Forschungsaufenthalten in Bergen, Norwegen, und Maastricht, Niederlande. Aktuell forscht er im Rahmen eines Visiting Research Fellowship zudem an der Universität Oxford. Er hat zahlreiche Artikel in hochrangigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht, berät nationale und internationale Gremien und Kommissionen, spricht auf nationalen und internationalen Konferenzen und bringt sich in zivilgesellschaftliche Debatten ein.
In seiner Forschung beschäftigt sich Matthias Braun aus einer sozialethischen Perspektive mit den Chancen und Herausforderungen neuer Technologien. Dabei geht es darum, zu erforschen und besser zu verstehen, wie neue Technologien soziale Lebensformen und Institutionen verändern und wie man diese Veränderungen verantwortlich gestalten kann. Matthias Braun hat hier einen Ansatz konkreter Ethik entwickelt, der unterschiedliche Methoden systematisch zusammenbringt.
Um den disruptiven Charakter neuer Technologien wie künstliche Intelligenz, Big Data oder auch Genome Editing zu verstehen, nutzt seine Forschungsgruppe einerseits empirische Methoden, um gesellschaftliche Wertvorstellungen, Einstellungen und Wahrnehmungen untersuchen zu können. Andererseits verwendet sie analytisch-hermeneutische Methoden, um zu verstehen, wie bestimmte Normen oder Konzepte, zum Beispiel Vulnerabilität, Selbstbestimmung, Gesundheit und Krankheit, Gerechtigkeit oder Solidarität, Orientierung bieten können oder aber auch justiert und neu gedacht werden müssen. Aus diesen beiden Strängen werden schließlich unterschiedliche Verhaltens- und Handlungsoptionen für die gesellschaftliche Gestaltung im Umgang mit neuen Technologien entwickelt.