Die Akten des III. Ökumenischen Konzils von Ephesus, das im Jahre 431 abgehalten wurde, bilden die wichtigste Quellengrundlage für Untersuchungen zur ersten Phase der christologischen Streitigkeiten des 5. Jahrhunderts. Diese Auseinandersetzung entbrannte um die Frage, ob es mit dem rechten Glauben vereinbar sei, Maria, die Mutter Jesu, als „Gottesgebärerin“ zu bezeichnen. Dabei ging es im Kern darum, wie man die Menschwerdung Jesu Christi in angemessener Form theologisch beschreiben könne.
Die Akten wurden von Eduard Schwartz in den Jahren 1923–1929 als erster Großband der Reihe Acta Conciliorum Oecumenicorum (ACO) herausgegeben. Der Band enthält fünf Teilbände und über 1700 Seiten griechischen und lateinischen Text und umfasst nicht nur Quellen, die den Ablauf und die Verhandlungen des eigentlichen Konzils, sondern auch die Vor- und Nachgeschichte des Streites dokumentieren: von seinen Anfängen im Jahre 428 an, über die zur Klärung der Frage einberufene Bischofsversammlung hinweg bis zu der im Jahre 433 erzielten, vorläufigen Einigung.
Die hier vorgelegte Publikation ist die erste einer Reihe, deren Ziel es ist, die Dokumente der Schwartzschen Sammlung erstmalig vollständig in eine moderne Sprache zu übertragen, sie ausführlich zu kommentieren und so anzuordnen, dass der Ablauf des Konzils und seine Geschichte für Leserinnen und Leser unmittelbar transparent werden. Zwei weitere Bände werden 2025 und 2026 folgen.
Das Projekt ‚Die Akten des Konzils von Ephesus 431. Übersetzung, Einleitung, Kommentar und Register‘, dem der vorliegende Band entspringt, wird von der DFG in einem Langzeitprojekt gefördert.