In kritischen Ausgaben, Übersetzungen sowie der exegetischen Fachdiskussion wird Lk 20,18 meist als getrennt von dem voranstehenden Zitat aus Ps 118 (MT; LXX 117) in Lk 20,17 verstanden. Gleichzeitig hält die Forschungsmehrheit den Vers für eine Anspielung auf Jes 8,14–15 und Dan 2,34–35.44–45. Der vorliegende Aufsatz hinterfragt diese beiden Annahmen und argumentiert stattdessen, (a) dass 20,18 als Fortsetzung des Zitats in 20,17 gelesen werden sollte und (b) dass die Rede vom Zerschellen und insbesondere vom „Worfeln“ (λικμάω) ein in der Septuaginta gängiges Gerichtsmotiv aufnimmt. So stellt Lk 20,18 eine Schnittstelle zwischen explizitem Zitat und der typisch lukanischen Verwendung von Septuagintasprache dar, wodurch ein neuer Belegtext entsteht.
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